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"Wahre Glückseligkeit existiert nur
in den Sinnen, und Tugend befriedigt keinen von ihnen." -
Marquis de Sade (1740 - 1814)
Der Sadismus hat von ihm seinen Namen. Es gibt keine
Spielart sexueller Quälerei, die Donatien-Alphonse- François
Marquis de Sade nicht ausprobiert und genussvoll beschrieben hat.
Obwohl sein Leben längst zum Mythos geworden ist, erinnert
man sich an ihn als den ewigen Befürworter des Extremen.
Für viele der Schmuddelschreiber schlechthin, war er für
andere Freidenker und Erotikgott. Seine expliziten Beschreibungen
sexueller Praktiken sind dem einen ein Dorn im Auge, dem anderen
Aphrodisiakum.
Er setzte einst lediglich mit Federkiel und Papier die unterdrückten
Sehnsüchte seiner Leser frei.
Seine berühmtesten Romane waren "Justine",
"Juliette"), "Die 120 Tage von Sodom", "Aline
und Valcour", "Philosophie des Boudoir" und "Verbrechen
der Liebe".
Der Roman „La Nouvelle Justine ( Juliette) brachte ihn am
06. März 1801 erneut ins Gefängnis um seine Veröffentlichung
zu verhindern. Er wird zunächst in Sainte-Pélagie
und Bicêtre, dann ab dem 27. April 1803 im Irrenhaus von
Charenton festgehalten wo er die letzten 11 Jahre bis zum Ende
seines Lebens verbleibt.
Das Irrenhaus von Charenton wurde in seiner Zeit als eine Modellinstitution
angesehen. Der einstige Konvent wurde von einem ehemaligen Priester,
Francois Simonet De Coulmier ( er war ein 1,30 Meter kleiner buckliger
Zwerg), zum Sanatorium umgewandelt. Er hatte es sich zur Aufgabe
gemacht, ein Refugium für Geisteskranke zu schaffen, wo sie
mit humanen, fortschrittlichen Methoden behandelt werden sollten,
wobei er auf die neuen "psychologischen Heilverfahren"
besonderen Wert legte.
Im 19. Jahrhundert gehörte es zu den üblichen Behandlungsmethoden
für Geisteskranke das man ihnen Eisbäder, Blutungen,
Zwangsjacken und Einläufe verabreichte.
Viele Asyle beherbergten nicht nur Geisteskranke, sondern auch
Epileptiker, geistig Zurückgebliebene, Kriminelle und andere,
die aus der Gesellschaft ausgestoßen wurden.
Der Marquis übernahm dort die Leitung des Anstaltstheaters
und schrieb auch Stücke dafür – allerdings anderer
Natur wie seine Romane.
Er lebte dort in einer Zwei-Zimmer-Suite mit Blick auf den Fluss
Marne. Sie war üppig eingerichtet und mit seiner eigenen
Kunstsammlung dekoriert. Dort bewahrte er etwa 250 Bücher
auf. Für diese Privilegien zahlte seine Familie der Anstalt
ein Entgelt von 3000 Livres im Jahr.
Sade erlebt mit der 17-jährige Wäschemagd
Madeleine Leclerc 1813 sein letztes Liebesabenteuer.
Der Marquis de Sade starb in Charenton am 3. Dezember
1814 an Atemversagen. Obwohl er sich explizit dagegen ausgesprochen
hatte, wurde er auf dem Friedhof von Charenton beerdigt.
Die Marquis de Sade stirbt 4 Jahre vor ihrem Mann
im Jahre 1810.
Er wird von Literaturgelehrten wegen seines konfessionellen,
bildlichen Stils und der Mixtur aus Horror und sexueller Besessenheit
erwähnt - und als Pionier der Idee, dass Zurückhaltung
der Natur des Menschen widerspricht.
Er war ein Autor, der fast sein gesamtes Leben über
verfolgt wurde. Er verbrachte 31 Jahre seines Lebens in Gefängnissen,
Asylen und Irrenanstalten, in erster Linie für das Verbrechen,
es gewagt zu haben, über die dunklere Seite der menschlichen
Fleischeslust geschrieben zu haben.
Die literarischen Arbeiten des Marquis de Sade blieben
in Frankreich bis in die sechziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts
verboten. Immer wieder tauchen seine Bücher auf den Listen
auf, in denen verbotene Romane geführt werden.
Einer der ersten, der sich in diesem Jahrhundert
mit de Sade auseinander setzte war Jean Paulhan von der Académie
Francaisean, der Mann der Pauline Reage zur Geschichte der O inspirierte
(siehe „Geschichte der O“).
Kleine Zeittafel
Marquis de Sade wurde am 2. Juni 1740 als 2. Sohn des Comte de
Sade, Seigneur de Saumane et de La Coste et Conseigneur de Mazan
(Sein Vater stirbt am 24.Januar 1767 in Montreuil bei Versailles),
und der Comtesse de Sade ( Seine Mutter stirbt am 14. Januar 1777
im Karmeliterinnenkloster) in Paris geboren. Der Spross eines
provenzalischen Adelsgeschlechts sollte ursprünglich auf
den Namen Louis-Aldonse-Donatien getauft werden. Ein Fehler bei
der Registrierung in der Pariser Kirche Saint-Sulpice macht ihn
jedoch zu Donatien-Alphonse-François.
Die finanziellen Verhältnisse erlaubten nicht den Sohn selbst
aufzuziehen und so wurde de Sade 1744 zum väterlichen Zweig
der Familie in die Provence geschickt, wo er zuerst bei seinen
Tanten und dann bei seinem Onkel, dem Abbé de Sade d’Ebreuil
aufwuchs.
1750 kehrte de Sade nach Paris zurück und besuchte das bekannte
Collége Luis-Le-Gran.
1754 beginnt er seine militärische Ausbildung an der École
des Chevaus-Légers in Versailles.
1755 ist de Sade Unterleutnant der Kavallerie im Regiment des
Königs und nimmt 1757 als Hauptmann am 7-jährigen Krieg
teil.
Im Jahre 1763 kehrt der Marquis nach Paris zurück und heiratet
dort auf Drängen seiner Familie (sie ist inzwischen finanziell
am Ende) Renée-Pélagie de Montreuil. Die vermögende
Tochter eines Präsidenten der Cour des Aides war eine sehr
religiöse Person, die trotzdem die literarischen Talente
ihres Mannes unterstützte und fast ihr gesamtes Leben lang
für seine Freiheit kämpfte. Einst schrieb sie an Sade
ins Gefängnis: "Je mehr ich dich liebe, desto unmöglicher
wird es." Sie liebt ihren Mann abgöttisch und verzeiht
ihm alles aus Angst ihn zu verlieren.
Im Zusammenhang mit der Affäre um die Arbeiterin Jeanne Testard
wird er für einige Wochen in Vincennes inhaftiert
Er hat in den Jahren 1764 – 1766 mehrere Affären mit
Schauspielerinnen, die von der Familie vorerst toleriert werden.
Am 27. August 1767 kommt sein erster Sohn Louis-Marie auf die
Welt.
Am 27.Juni 1769 wird sein zweiter Sohn, Donatien-Claude-Amand
geboren.
Geburt der Tochter Madelaine-Laure am 17. April 1771.
1772 wurde er wegen Sexverbrechen zum Tode verurteilt ( Im Juni
1772 reist der Marquis nach Marseille. Er nutzt seine Reise für
ein Vormittags-Vergnügen: Ein Lakai organisiert 4 junge Prostituierte
(gegen hohes Honorar). Zuerst werden in einer Kristallschale Pralinen
gereicht, die mit Drogen gefüllt sind - sie sollen die Lust
steigern. Dann beginnt die Orgie: Der Marquis peitscht die Mädchen
mit einer neunschwänzigen Katze, dann lässt er sich
selbst schlagen. Schließlich müssen die Frauen zusehen,
wie er und sein Kammerdiener sich lieben. Doch am nächsten
Tag sind zwei der Mädchen krank, sie rufen einen Arzt. Der
überredet sie, Anzeige zu erstatten...) und entging nur knapp
der Vollstreckung des Urteils.
Später schlug er sich auf die Seite der Revolutionäre
und entkam während der Regentschaft des Schreckens, in der
Tausende als Feinde der regierenden Klasse getötet wurden,
erneut nur um Haaresbreite der Guillotine. Er wurde die letzten
Tage der Revulution im Gefängnis von Picous eingesperrt (gemeinsam
mit anderen Literaten wie Choderlos de Laclos, Autor von "Les
Liaisons Dangereuses").
Dort wurde er von seinem Zellenfenster aus Augenzeuge von Tausenden
von Hinrichtungen auf der Guillotine, unter anderem der von Marie
Antoinette.
Nach dem Erfolg der Revolution wurde er im Zuge der Generalamnestie
vom 13. März 1790 am 2. April 1790 freigelassen.
Am 9. April 1790 wird seine Ehe geschieden. De Sade ist fortan
mit der Schauspielerin Marie-Constance Quesnet liiert und veröffentlicht
im Verlauf der Revolution eine Reihe erfolgreicher Werke. Nur
kurz danach wurde er wegen der Veröffentlichung erotischer
Romane wieder eingekerkert (siehe oben).
1810, vier Jahre vor seinem Tod, wurde Sade sein relativ luxuriöses
Domizil in Charendon genommen. Das Innenministerium Napoleons
verbot es ihm fortan Federkiele, Stifte, Tinte oder andere Schreibinstrumente
zu besitzen. Napoleons Gefängniskommission schrieb in ihrem
Report, das de Sade "in seinen Reden und Schriften Verbrechen
predigt" und "in Gewahrsam bleiben und all seiner Mittel
der Kommunikation beraubt werden sollte". Abbé Coulmier
protestierte gegen die unmenschliche Behandlung. Schließlich
wurde die Quarantäne des Marquis aufgehoben.
In seiner Todesnacht am 2. Dezember 1814,(er ist
74) ruft er einen katholischen Priester zu sich und schließt
Frieden mit der Kirche, die er sein Leben lang gehasst hat. Er
wird auf dem Anstaltsfriedhof von Charenton beerdigt.
Filme die sich mit der Person des Marquis de Sade
beschäftigen
Quills - Macht der Besessenheit
Obwohl Quills die letzten Tage des Marquis de Sade fiktionalisiert,
basieren viele der faszinierenden Elemente der Geschichte auf
Fakten.
Starring: Geoffrey Rush, Kate Winslet, Joaquin Phoenix,
Michael Caine and Billie Whitelaw
Directed by: Philip Kaufman
By: Deanna McFadden
Für immer soll die Außenwelt vom Marquis
de Sade befreit werden --und mit ihm vom schändlichen Einfluss
seiner sinnlichen und perversen Prosa. Im Irrenhaus von Charenton
soll der Marquis darben, bis er stirbt....
Weiter geht es hier mit Informationen zum Film
Quills
- Macht der Besessenheit
Sade nach Benoît Jacquots „Sade“
Daniel Auteuil, Marianne Denicourt, Jeanne Balibar,
Grégoire Colin, Isild Le Besco, Jean-Pierre Cassel, Philippe
Duquesne, Vincent Branchet, Raymond Gérôme, Jalil
Lespert u.a.
Paris 1794: Die Französische Revolution ist
über die alte Monarchie hinweggerollt, der König ist
hingerichtet, und unzählige Adlige, denen der Gang auf die
Guillotine möglicherweise noch bevorsteht, vegetieren in
Pariser Gefängnissen vor sich hin. Unter ihnen ist auch Sade......
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Sade