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Die Augenbinde@Aug.2010/Losnummer/2010_19
Die Augenbinde
Die Stimme im Ohr und doch ihn noch nicht gesehen
So finde ich mich in einem fremden Hotelzimmer
Die Augen sind verbunden so wie es verlangt wurde
knieend auf dem Bett
Die Arme vor dem Kopf verschränkt, die Schulter berührt die Matratze
Die Knie weist auseinander.
Die einzigen Geräusche, die ich höre gehören meinem eigenen Atem
Ich verliere das Gefühl für die Zeit, weiß nicht, wie lange ich schon so knie
Wie lange schon ?
Hat er mich beobachtet, schamlos zwischen meine geöffneten Schenkel gesehen ?
Sich am Anblick meiner Rasierten Scham berauscht?
Ich spüre eine Berührung, spüre, wie die Hände auf mich auf den Rücken drehen
Und doch spüre ich seine Hände nicht
Angst erfüllt mich – wird er mir sehr wehtun
Doch weiß ich dass er einfühlsam ist und mich nie überfordern würde
Nur das kühlwarme Gefühl der Lederhandschuhe,
mit sanftem, aber bestimmten Druck werden meine Hände über
meinen Kopf geführt.
Ledermanschetten umschließen meine Handgelenke.
Erst rechts – dann links
Was wird nun passieren?
Nichts – Warten – Stille
Die Hände drücken sanft meine Beine auseinander.
Ein Reflex will meine Hände schützend vor meine Scham legen
Ich spüre dass ich sie nicht bewegen kann.
Sie sind ja über den Kopf ans Bett gefesselt.
Ledermanschetten auch an meinen Fußgelenken.
Weit gespreizte Beine
Meine Scham, vor einem Fremden so geöffnet zu sein
ich erröte unter der Augenbinde
Mein Atem geht schneller, mein Puls beschleunigt sich rasant
Wieder spüre ich, wie ich berührt werde
Ein Finger, der meine Augenbraue nachzeichnet
Meinen Mund, meine Nase entlang fährt
Ich rieche das Leder des Handschuhs.
Animalisch, bitter, aber auch erregend
Über meine Kehle gleitet der Finger.
Zwischen meinen Brüsten entlang.
Eine Gänsehaut überkommt mich
Langsam gleiten meine Finger weiter
Fangen an, meine linke Brust zu umkreisen
Wieder zwischen den Brüsten entlang
Zur rechten Brust
Wieder und wieder ziehen die Finger ihre Bahnen.
Plötzlich eine weiter Berührung
Ich fühle wie prall meine Brüste werden
Ich bin erregt, trotz meiner Scham
Weiter umkreisen die Finger meine Brüste
Und dann
Wieder nichts - Wieder Warten – Wieder Stille
Ich werde unruhig
Fühle, wie sich meine Brüste entspannen.
Sehsucht danach Berührt zu werden.
Sehnsucht mich zu berühren
Soweit es meine Fesseln und meine Lage zulassen,
rutsch ich unruhig auf dem Laken
Recke mich meinen Brüsten empor,
vielleicht sind dort seine Finger über
Kann ich sie vielleicht erreichen
Doch da ist nichts.
Dann spüre ich die Berührung, ganz sanft.
Leicht, wie eine Feder
Spüre wie sich die Finger unendlich langsam über
meine Rechte Wange aufwärts bewegt
Höher und Höher und immer Höher
Ich warte vergeblich auf die Berührung,
aus die ich so sehr gewartet habe
Wundere mich über mich
Wollte ich wirklich berührt werden?
Ja ich wollte es.
Doch mein Wunsch bleibt unerfüllt
Alles nur ein traum oder doch Realität?
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