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Der Job@Juni2010 / Losnummer/ 2010-015
Der Job
Als ich die Anzeige in der Zeitung las machte es bei mir sofort > Bingo<.
Ein kleiner Nebenverdienst würde mir ermöglichen meinem Lieblingshobby (Männer) weiterhin nachgehen zu können. Der Beschreibung nach war der Job wie für mich gemacht.
>Etabliertes Studio sucht weibliche Person mit umfassenden Kenntnissen im Klinikbereich. Auch stundenweise, freie Zeiteinteilung möglich<
Daß ich als Krankenschwester dafür bestens geeignet wäre-davon war ich überzeugt und rief sofort die Nummer an.
Alles ganz easy...ich hatte mit der netten Dame am Telefon kurz noch die Details besprochen und sofort einen Probetermin vereinbart.
Meine anfängliche Begeisterung wich aber dann doch einem etwas mulmigen Gefühl als ich ankam. An der Klingel stand >Studio< und an der Tür hing ein Schild mit der Aufschrift >Termine nur nach Vereinbarung<
Noch bevor ich mich überwinden konnte zu klingeln summte der Türöffner...
Drin erwarteten mich die Dame die ich schon vom Telefon her kannte und begrüßte mich herzlich.
Das Vorstellungsgespräch erledigten wir formlos während sie mir die Räumlichkeiten zeigte. Auch mein Domizil- die „Klinik“. Ich hätte vielleicht ich auf ihre Frage, ob ich so was schon mal gemacht hätte und mich mit dem Equipment auskennen würde, nicht so bedenkenlos mit >ja< antworten sollen...aber die Zeit drängte da sich schon ein Gast angekündigt hatte mit einem dringenden Termin bei „Frau Doktor“
Während sie mich in einen viel zu engen weißen Latexkittel zwengte, aus dem meine Brüste abartig herausquollen gab sie mir noch ein paar Hinweise für den Ablauf- dann klingelte es schon...sie drückte mir noch ein paar weiße Lackstiefel mit gefährlich hohen Absätzen in die Hand und verschwand um auf zu machen.
Ich sah mich um in meiner „Praxis“ und wäre jetzt am liebsten sofort wieder abgehauen.
Es klopft.
Ich setz ich mich hinter den Schreibtisch (sicherheitshalber- in den Hacken kann doch kein Mensch laufen!) und sag (weil mir nichts besseres einfällt)
„Ja bitte!“
(ich erwarte ein kleines, armseliges, perverses Würstchen dem ich mit meiner großen Spritze in der Hand schon mal richtig Angst machen werde.
Dann schnall ich ihn auf den Stuhl, verbind ihm die Augen (damit er nicht mitkriegt falls ich mich irgendwie ungeschickt anstelle) schieb ihm nen Gummischwanz in den Arsch und stech ihm ein paar Löcher in den Sack.
Wenn er dann richtig am heulen ist sag ich ihm was für ein erbärmlicher Pisser er doch ist...
während er das lauwarme Wasser aus der Spritze abkriegt (angepisst werden= kostenpflichtige Zusatzoption)
und dann muß ich ihn noch irgendwie dazu bringen daß er abspitzt.
(=besonders kostenpflichtige Zusatzoption)
Wenn er dann alles wieder schön sauber gemacht und sich bedankt hat darf er gehen.
Alles ganz easy.
Die Tür geht auf...
und mich trifft fast der Schlag.
Das armselige Würstchen ist der Mann der mir sonst als Halbgott in weiß gegenüber steht...der Mann von dem sich jede Schwester gern mal vögeln lassen würde und bei dem das Selbstbewußtsein schon überläuft.
Ich sitz wie versteinert da und fass es einfach nicht...gleichzeitig arbeitet mein Hirn auf Hochtouren...was jetzt?
(er muß mich erkennen- trotz meiner Verkleidung...)
Ich starre ihn an und krieg keinen Ton raus.
(was soll ich auch sagen? Guten Tag Herr Oberarzt- was darfs denn sein? Ne kleine Prostatastimulation oder erstmal Visite machen?
oder Entschuldigung- war ein Versehen?)
Geliefert bin ich so oder so...morgen werd ich meine Kündigung kriegen.
Grund: Ausüben ärztlicher Tätigkeit ohne Approbation?(wohl kaum)
eigentlich bin ich so gut wie tot...( er wird auf Nummer sicher gehen daß ich nicht quatsche)
Seine Worte reißen mich aus meiner Trance...
„Guten Tag Frau Doktor! Schön daß sie sich so schnell für mich Zeit nehmen konnten...“
Ich kapier überhaupt nichts mehr...ist er blind?
oder hab ich mich vielleicht getäuscht und ihn verwechselt? Um das herauszufinden muß ich ihn ansehen...
Er weiß wer ich bin. Kein Zweifel.
Aber es scheint ihn nicht weiter zu stören.
Er läßt mich nicht raus aus seinem Spiel...redet mich immer weiter mit „Frau Doktor“ an...
erzählt von seinem „Anliegen“das ihn hier her geführt hat.
Er ist ganz sicher daß ich ihm helfen kann...
und das nötige tun werde.
Ich werde mein bestes geben.
Wie immer...
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