Bemühen@ Dez.2012/Losnummer/2012-00

Bemühen

Stehe hier bei Dir, meine Hände und somit auch die Arme sind nach oben gebunden, an den Deckenhaken. Ich kann Dein leises Lächeln spüren…. kannst Du auch meine Angst spüren?
Sie ist da… kribbelnd, in mir schlummernd und langsam erwachend. Ich spüre wie sie wach wird und sich durch meinen ganzen Körper dehnt + streckt. Sie kriecht durch meine Venen und Adern kribbelt sich die Arme zu den Händen und Fingern nach oben, und über die Beine zu den Füßen hinab. Und umklammert mein Herz.
Ich hasse sie. Sie ist nicht typisch für mich … und sie stört mich so sehr.
Stört meine Hingabe an Dich.. und sie stört mein Bemühen, diesmal tapferer zu sein, längere Ausdauer zu haben, weniger zu zappeln, zu fluchen und zu weinen.
Stört mein Bemühen nicht wütend zu werden.
Und sie stört meine Lust, diese erregende geile Lust, die den Schmerz in Gier verwandelt, mich höher und höher treibt. Meinen Kopf auszuschalten vermag, so dass ich nur noch Fleisch, Lust, Gier und Hingabe bin.
Die Angst kennt keine Gnade, sie lässt es auch diesmal wieder nicht zu.
Ich bemühe mich….. bemühe mich ja soo sehr.
Für mich, ja vor allem für mich.
Und so explodiert jeder Schlag, jeder Deiner Griffe nur in seinem Ursprung.
Schmerz, reiner Schmerz, tiefer Schmerz., purer Schmerz.
Ja, das ist es was Dich erregt… Schmerz, mein Schmerz.
Meine Ratio arbeitet. Mit jedem Schlag von dir, schlägt sie mich mental.
"warum?, warum stehst du hier, warum tust du dir das an… wo ist dein Nutzen?"
Deine Schläge, mein Kopf… und dann plötzlich ist die Angst weg, sie hat einem viel heftigeren Gefühl Platz gemacht. Wut.
Der Zorn, die nackte Wut kocht in mir hoch. Schwappt mit dem Rhythmus Deiner Schläge durch meinen Körper. Immer heisser immer heftiger.
Auch die Wut dämpft wie die Lust meine Qual, auch sie beschleunigt meine Atmung.
Von nun an bemühe ich mich nicht mehr… Nein, mein Hass und Zorn frisst alles andere in mir auf.
Und den, seltsamerweise, spürst Du sofort.
Du liebst diesen Hass in meinen Augen, denn nun hast Du es mal wieder geschafft. Doch gleichzeitig verdirbt er Dir die weitere Freude an Deinem Spiel.
Denn nun hat mein Kopf mich völlig unter Kontrolle, und überlegt fieberhaft nach einer Rache. Einer angemessenen Rache.
Der Rest meines Körpers ist taub, abgeschaltet…. "hau Dur nur, ich zapple nicht mehr"
Doch Du verstehst es durch kleine Gesten und Kniffe, meine Wut noch etwas zu schüren.
Als Du verlangst, dass ich Dir durch einen zärtlichen Kuss danken soll, kostet es mich unendliche Kraft Dich nicht zu beissen, oder anzuspucken.
Zur Strafe zwickst Du so heftig in meine Nippel, dass ich laut aufheule.
Enttäuscht bist Du, als Du zwischen meinen Schenkeln keinerlei Feuchtigkeit findest.
Zärtlich fragst Du was los ist… ich kann nichts sagen, noch will ich Dich umbringen.
"Du bist wieder trotzig… und so fest und viel habe ich gar nicht"…

Dieses Spiel ist vorbei. Ganz langsam verflüchtigt sich die Wut. Zurück bleibt eine große Traurigkeit, unendlich… auch sie füllt mich komplett aus.
Wieder versagt.
Ich zittere, werde losgebunden, in eine Decke gehüllt und hocke wie ein Häufchen Elend neben Dir. Scham, Traurigkeit.
Du siehst mich mit einem fragenden Blick an. Ich schaue lieber schnell auf den Boden.

Warum… ? was ist nur los mit mir?
Früher habe ich es so genossen, mein Körper ist den Schlägen entgegen gekommen, hat sie empfangen und in pure Lust verwandelt.
Wo ist meine Lust am Spiel geblieben?
Ich habe sie verloren…. und dann ist sie wieder da, die Angst, sie mischt sich in die Traurigkeit. Die Angst meine devote Lust am Schmerz verloren zu haben. Und welches die Folgen sein werden.

Das nächste Mal werde ich mich noch mehr bemühen…. Ich muss !